barbara caveng
Mit ihren interdisziplinären Interventionen und Installationen, mit performativen und partizipativen Kunstgroßprojekten erweitert barbara caveng den Begriff der sozialen Plastik und sorgt für Aufsehen: mit dem NEUKÖLLNER SOZIALPARKETT (2010) ebenso wie mit „DJANNAT AL-ARD | PARADIES AUF ERDEN (2011 in Damaskus), der 2013 gegründeten KUNSTGEMEINDE PAMPSEE oder dem 2015 initiierten KUNSTASYL – das mit dem Ausstellungsprojekt daHEIM: EINSICHTEN IN FLÜCHTIGE LEBEN 2016/17 im Museum Europäischer Kulturen MEK, Berlin zu erleben war – sowie 2019 mit SCHWARZER HIMMEL in Novosibirsk.
Nach dem Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Graz, arbeitet caveng seit 1991 als freischaffende Künstlerin, seit 1996 von Berlin aus. Eigentlich, so die in Zürich geborene caveng, sei sie Spaziergängerin. Allerdings nicht im Sinne des flanierenden Bohemiens. caveng läuft! Hellwach und unserer Zeit immer ein Stück weit voraus – nicht nur künstlerisch.
One day chicken. Next day bones.*
Ein Mantel tanzt, ein Stein schmiegt sich ins gefiederte Kissen. Haargeschichten türmen sich zu Farb- und Formgebilden. Was erzählen (uns) Steine, Haare, Federn? Ein partiell aufgelöstes Taschentuch? Geschichten von Nachbarn und von Menschen, die sich und uns fremd sind. Visualisiert in dreidimensionalen Erzählungen, Verknüpfungen und Schichtungen.
Die Ausstellung präsentiert textile DeFIBRILLATIONEN und PHILOSOPHISCHE KOPFKISSEN sowie Objekte und Skulpturen aus menschlichem Haar, die im Kontext von HA(A)RVEST entstanden sind. Für die soziale Plastik hat caveng Haare von mehr als 10 000 Menschen gesammelt, den Geschichten von Friseur*innen und ihrer Kundschaft gelauscht, das geborgene Material gesichtet, gekämmt und sortiert, hat es transformiert, um „mit Geduld und Konsequenz die Notwendigkeit einer Ästhetik des Experiments und der Existenz zu artikulieren.“ (Paolo Bianchi**).
Eine Video-Dokumentation zu HA(A)RVEST (2019) zeigt die erstaunliche Wandlung eines wallenden Haarweges und des Münsterländer Lohnunternehmers Möllenkotte.
* Jacqueline Woodson „Red at the Bone“
**Paolo Bianchi „Utopie als Freiheit der Vorstellungskraft“, werkleitz Jubiläums Festival, Halle, 2013
Biographie Barbara Caveng
1963 | geboren in Zürich |
1982-86 | Studium an der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst, Graz |
seit 1991 | Bildende Künstlerin |
Barbara Caveng lebt in Berlin, spaziert und arbeitet weltweit. |
Ausstellungen (Auswahl):
2020 | Objekte und Skulpturen, Galerie Mönch Berlin AMNESIA Kloster Bentlage, Rheine (1. bis 16. August) |
2019 | schwarzer himmel Performance mit Synestetika | 48 Stunden Novosibirsk – Festival für Zeitgenössische Kunst HA[A]RVEST – Haarballenpressung | Performativer Akt im Rahmen der LichtKlangKunstnacht, Künstlerdorf Schöppingen |
2018 | Landhandel Bodenfrage UM Festival – Festival für zeitgenössische Kunst Musik Literatur in der Uckermark. |
2016/17 | daHEIM: einsichten in flüchtige leben | Ein Ausstellungsprojekt von KUNSTASYL & Museum Europäischer Kulturen MEK, Berlin KUNSTASYL | DIE KÖNIGE – UTC7 HOURS PARALLEL PERFORMANCES Museum Europäischer Kulturen MEK, Berlin |
2015 | „Do I Look like a refugee“ corner college | Zürich Edel, hilfreich und gut – Nutzobjekte von Künstlerinnen und Künstlern | Galerie Ruhnke, Potsdam |
2014 | heritage Kunstmuseum Thun, CH Utopisten & Weltenbauer Künstlerhaus Dortmund HEIMISCH Galerie im Saalbau Berlin [S] |
2013 | UTOPIEN VERMEIDEN Werkleitz Jubiläumsfestival | Halle REAKTORHERZ St.Marien Kirche Aahaus im Rahmen der Ausstelungsreihe ‚Kritische Masse‘ [S] |
2012 | Amman Journal Forum Schlossplatz | Aarau, CH Media-Scape Biennale Zagreb HDLU – Mestrovic Pavilion | Zagreb PATRIMOINE REVISITÉ Sauvegarde Patrimoine de Leytron & ECAV – ecole des art du valais | Sierre, CH |
2011 | Paradies auf Erden [S] AllArtNOW, Damaskus Geist ist Geil Stiftung Künstlerdorf Schöppingen |
2010 | NEUKÖLLNER SOZIALPARKETT [S] Museum Neukölln | Berlin RAW [S] Galerie m beck | Homburg |
2009 | the meaning of meals Aram Art Gallery Seoul impressionen gegenwärtiger kunst in berlin Museum für Moderne Kunst Skopje VOX POPULI Kunsträume Burgeisenhardt |
2008 | Wa[h]re Kunst Kunstverein concentart, Berlin State Alpha – on the architecture of sleep N.A.I. National Museum o Architecture | Maastricht Päckchen für Kirgistan | Utopie des Raumes Kyrgyz National Museum of Fine Arts |
2007 | THREAD Koroška Galerija | Slovenj Gradec, Slovenija |
2006 | deathpenaltyartshow „Justice for all – Artists reflect about the death penalty“ Gallery Lombardi | Austin, Texas A.R.M – all recycled material phase III – alles im eimer [S] galerie blickensdorff, Berlin RE-VISIONEN Kunstsammlungen der Stadt Limburg |
2005 | ŽIVETI LIVE International photographic exhibition | Koroška Galerija | Slovenj Gradec, Slovenija READY NOW One night at Moderna Museet | Stockholm und Kunsterners Hus Oslo all about Berlin white box | München A.R.M zu Gast im Musterhaus von Folke Köbberlin und Martin Kaltwassser Martin Gropiusbau Berli |
2004 | A.R.M – all recycled material | phase I Die Musterwohnung | Galerie Blickensdorff READY NOW im Rahmen von DETOX Kunsthalle Bergen | Telemarket Galerie Nottodden | Soerlandets Kunstmuseum Kristiansand, Norveig H.W. & J.HECTOR – Kunstpreis Kunsthalle Mannheim, 2. Preisträgerin READY NOW [S] DNA GALERIE, Berlin |
2003 | ICH HABE EINEN TRAUM [S] 50 days of photography | DOT gallery | Geneva, CH |
2002 | ICH HABE EINEN TRAUM [S] Kunstsammlungen der Stadt Limburg (Kunstpreis der Stadt Limburg, 1. Preisträgerin) und DNA Galerie, Berlin Execution and Extermination Art Museum Akurery, Island Art against torture and execution national center of contemporary fine arts | Kaliningrad |
2001 | Heidelberger Kunstpreis, 1. Preisträgerin |
2000 | Festival of Visions Goethe Institut Hongkong Visionen 2000 Landeskunstausstellung des Saarlandes | Albert Weisgerber Museum St. Ingbert „… und ab die post 2000“ 4. Festival experimenteller Kunst | Altes Postfuhramt Berlin | DNA galerie |