Mark Hipper | ohne Titel | 1995 | Kohle auf Buettenpapier | Galerie Moench Berlin

Mark Hipper

Mark Hippers Arbeiten erschließen sich dem Betrachter nicht leicht. Doch ziehen sie uns durch eine eigenwillige Direktheit und Tabulosigkeit unweigerlich in ihren Bann und erzeugen eindringliche Nachbilder. Überlagerungen und proportionale Verschiebungen, die an der Oberfläche kaum wahrnehmbar sind, eröffnen hinter einer figurativen Formensprache vexierbildartige Schichten. „Ohne den Körper als Wahrnehmungsorgan existiert keine Realität“, so der 1960 in Ghana geborene und in 2010 in Südafrika verstorbene Künstler. „Das interessiert mich: wie diese Membran funktioniert.“

Helmut Klock | ZWISCHEN STADTFLOWERS | 2017 | Kohle und Acryl auf Leinwand | Galerie Moench Berlin

Helmut Klock

Helmut Klock wandert malend und zeichnend, spachtelnd und montierend durch ferne Länder, die Literatur oder auch den Kosmos eines Paul Klees. Filigrane und farbtrunkene Wortbildschöpfungen, luzide Nebel der Phantasie. Überlagerungen im typischen Helmut Klock-Duktus. Von archaischen Architekturen bis zum Lichtermeer der Moderne schillern „Vage Städte“ und „Vertraute Unbekannte“, bleiben Lehmhüttendorf oder Hochhausschlucht in der Schwebe von Introspektion und Außenansicht.

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Betina Kuntzsch

BETINA KUNTZSCH erlangte 1988 als erste Studentin der Leipziger Hochschule für Grafik und Buchkunst ihr Diplom mit einer Video-Arbeit. Seither hat die 1963 in Berlin geborene Künstlerin das Medium um ihre ganz eigenen, komplexen Video-Zeichnungen erweitert. Kuntzsch geht es um den Materialwiderstand, um Überlagerungen und Artefakte, die sie mit ihrem untrüglichen Blick auf die Wirklichkeit zu hintersinniger und humorvoller Zeichenhaftigkeit transformiert. Animierte Linien oder Found footage pendeln zwischen Stabilität und Zerfall, zwischen Parallelität und Chaos. Zuletzt feierte ihr animierter Kurzfilm „Wegzaubern“ (preisgekrönt u.a. Goldene Taube, DOK Leipzig 2015) internationale Erfolge auf Filmfestivals von Wien bis Melbourne.

Ulrike Lauber | DOCUMENTA | 2007 | C-Print auf Aludibond | 50 x 50 cm | Galerie Moench Berlin

Ulrike Lauber

Ulrike Lauber verwandelt in ihren Fotografien die Ding-Welt des Alltäglichen in abstrakte Strukturen geschichteter Zeit. Details eines Augenblicks, weder im Labor noch digital nachbearbeitet. Ihre materialimmanenten Veränderungsprozesse werden durch den Blick der Fotografin von einer dokumentierenden Fotografie zu einer Migration der Form überführt. Das Fremde wird vertraut. Das Vertraute wird fremd.

Reiner Maehrlein | INTERCALE III | 2010 | Corten-Stahl und Granit | Galerie Moench Berlin

Reiner Mährlein

Reiner Mährlein experimentiert in seinen Skulpturen mit der Kontrapunktik von Fläche und Raum sowie mit der Material-Durchdringung von Eisen, Granit und Papier. Den Generalbass spielt das Eisen, mitsamt seinen korrodierenden Eigenschaften. In eigens entwickelten Techniken, transformiert der 1959 geborene Bildhauer die Qualitäten des Mediums wie auch der Trägerstoffe und legt im Zusammenspiel von Gestaltung und Zufall kadenzartige Spuren zu neuen Lesarten von Bildhauerei.

Brigitte und Martin Matschinky-Denninghoff | QUELLE | 1988 | Messing und Zinn | 50 x 47 x 33 cm | WV Nr: 606 | Galerie Moench Berlin

Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff

Brigitte Matschinsky-Denninghoff (*1923 | †2011) und Martin Matschinsky (*1921) haben mit ihren Skulpturen aus Rohrbündeln ab Mitte der 1960er-Jahre eine einzigartige Qualität in der Bildhauerei des 20. Jahrhunderts hervorgebracht: raue, technische Materialität trifft hier ganz selbstverständlich auf das Schöne. Die Technik, mit der Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff dem Stahlrohr als künstlerischem Element eine unverwechselbare Ausdrucksform verliehen haben, begründet ihren weltweiten Ruhm, und die 1987 entstandene Skulptur BERLIN, auf der Tauentzienstraße, wurde zum Wahrzeichen der geteilten Stadt und des wiedervereinigten Deutschlands.
Gegen Ende der 1990er-Jahre nimmt das Œuvre eine neue Wendung. Freie Linien transformieren das Informel der 1950er-Jahre in die zeitgenössische Skulptur. Die Stäbe sind nicht mehr gebündelt, sondern stehen einzeln und zeichenhaft im Raum. Geballte Raumlinien, voller Energie und zugleich faszinierend immateriell.

Thomas Muellenbach | GROSSE SCHRITTE | 2014 | Graphit auf Papier | 29,7 x 21 cm | Galerie Moench Berlin

Thomas Müllenbach

Thomas Müllenbach – Spezialist für Normalität in all ihren Facetten – stellt mit seinen lakonischen Bildern und Zeichnungen die Normalität in Frage. Im Fokus auf Beiläufiges und Unscheinbares erscheint das große Ganze in kuriosen Details und Rudimenten. Das Auge des 1949 in Koblenz geborenen und seit 1972 in Zürich lebenden Malers denkt im Scharfstellen. Der Weg vom Eindruck zum Motiv, vom Auge zur Hand, ist bei Thomas Müllenbach so unmittelbar und ohne Umwege, dass man meint, der Sehnerv führe hier den Stift oder Pinsel.

Victorine Mueller | GATE C | 2003 | Fotografie hinter Plexiglas | 80 x 80 cm | Foto: David Aebi | Galerie Moench Berlin

Victorine Müller

Mit ihren Performances aber ebenso mit ihren performativen Installationen, Objekten und Fotografien verkörpert Victorine Müller den Begriff der Living Installation aufs Trefflichste. Die archetypischen Bilder der Schweizer Künstlerin lenken die Konzentration auf den Augenblick. Von dort aus gehen Victorine Müllers Arbeiten mit der Phantasie des Betrachters auf eine Reise, in der das Vorher und Nachher, in der die Vergangenheit und die Zukunft stets mitschwingen.
Der Körper als Poesie-Erreger steht im Zentrum ihres Werks und Victorine Müller verwandelt das Phyisische in energiegeladene Bilder oder in fremdartige Wesen aus transparentem PVC von faszinierender Schönheit. Zugleich führt sie den Körper, und nicht zuletzt auch die Wahrnehmung des Betrachters, in Grenzsituationen.

Rainer Maria Schopp | DESSAU | 1990 | Schwarzweissfotografie, Vintageprint | 35,5 x 30,5 cm | Galerie Moench Berlin

Rainer Maria Schopp

Mit eigenwilliger Poesie und dokumentarischer Klarheit fokussieren die Schwarzweißfotografien von Rainer Maria Schopp (*1950 | †1997) urbane Räume -, allen voran das geteilte Berlin der 1980er-Jahre und die Umbruchsituation der Nachwendezeit. Präzise beobachtete Spuren des Alltäglichen oder scheinbar zufällige Details, in denen sich der öffentliche Raum als Projektionsfläche der Erinnerung spiegelt. Rainer Maria Schopps Fotografien rücken das Beiläufige ins Zentrum und sensibilisieren uns für die verletzlichen Schichten hinter den schroffen Fassaden: der Stadt ebenso wie der Menschen. In den Randzonen der Wirklichkeit entdeckte der Berliner Fotograf den Bodensatz des Urbanen und des Wandels.

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Hansi Sprenger

Das Werk Hansi Sprengers ist in Inhalt, Form und Farbgebung von einer existenzialistischen Seinsauffassung geprägt. Sein Markenzeichen der dunklen, gebrochenen Farbpalette durchbrach der 1945 in Berlin geborene Künstler ab 1996. Die heiter wirkende Farbigkeit und Tektonik der Bilder, bewahren in ihrer Oberflächenstruktur dennoch die symbolische Tiefe, die das Fragmentarische des menschlichen Daseins thematisiert und ins Zentrum des künstlerischen Schaffens von Hansi Sprenger stellt. In den Mischtechniken purzeln mühelos fraktale Strukturen mit perspektivischer Klarheit ineinander, übereinander und verdichten sich zu weitläufig collagierten Veduten innerer Landschaften.

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Barbara Camilla Tucholski

Barbara Camilla Tucholski fängt in ihren polyperspektivischen Zeichnungen Alltägliches und Erinnertes, berühmte und vergessene Orte mit pointierter Reduktion ein. Linien umreißen den Sog einfahrender Züge in der U-Bahn von Rom, konturieren Räume der Wiener Albertina ebenso in höchst eigenwilliger Perspektivität wie ihren Geburtsort Loitz an der Peene, von wo sie mit den Eltern flüchten musste, und den sie – nach dem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie und nach dem Mauerfall -, als Künstlerin wiederentdeckte. Aufsicht und Untersicht, Nähe und Ferne –, der Blick der emeritierten Professorin der Universität Kiel hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickelt.

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Valeska Zabel

Im Zentrum des Werks von Valeska Zabel stand die Druckgrafik. Ganz gleich, ob die Künstlerin sich auf den Nebenwegen der Zeichnung widmete, der abstrakten Malerei, den faszinierend locker aquarellierten Farblandschaften oder den späten Ölbildern mit den Landschaftsveduten Irlands, dass sie unzählige Male bereist hat, wo sie Mitte der 90er-Jahre mit Stipendien des Arts Council of Northern Ireland sowie des Tyrone Guthrie Centres mehrere Jahre gelebt und gearbeitet hat.
Rund drei Jahrzehnte hat Valeska Zabel ihr Wissen und Können in der Druckwerkstatt des Berufsverbands Bildender Künstler im Berliner Künstlerhaus Bethanien als Mitarbeiterin und später als Leiterin der Radierwerkstatt weitervermittelt.