Rainer Maria Schopp

Mit eigenwilliger Poesie und dokumentarischer Klarheit fokussieren die Schwarzweißfotografien von Rainer Maria Schopp (*1950 | †1997) urbane Räume -, allen voran das geteilte Berlin der 1980er-Jahre und die Umbruchsituation der Nachwendezeit. Präzise beobachtete Spuren des Alltäglichen oder scheinbar zufällige Details, in denen sich der öffentliche Raum als Projektionsfläche der Erinnerung spiegelt. Rainer Maria Schopps Fotografien rücken das Beiläufige ins Zentrum und sensibilisieren uns für die verletzlichen Schichten hinter den schroffen Fassaden: der Stadt ebenso wie der Menschen. In den Randzonen der Wirklichkeit entdeckte der Berliner Fotograf den Bodensatz des Urbanen und des Wandels.

Hansi Sprenger

Das Werk Hansi Sprengers ist in Inhalt, Form und Farbgebung von einer existenzialistischen Seinsauffassung geprägt. Sein Markenzeichen der dunklen, gebrochenen Farbpalette durchbrach der 1945 in Berlin geborene Künstler ab 1996. Die heiter wirkende Farbigkeit und Tektonik der Bilder, bewahren in ihrer Oberflächenstruktur dennoch die symbolische Tiefe, die das Fragmentarische des menschlichen Daseins thematisiert und ins Zentrum des künstlerischen Schaffens von Hansi Sprenger stellt. In den Mischtechniken purzeln mühelos fraktale Strukturen mit perspektivischer Klarheit ineinander, übereinander und verdichten sich zu weitläufig collagierten Veduten innerer Landschaften.

Barbara Camilla Tucholski

Barbara Camilla Tucholski fängt in ihren polyperspektivischen Zeichnungen Alltägliches und Erinnertes, berühmte und vergessene Orte mit pointierter Reduktion ein. Linien umreißen den Sog einfahrender Züge in der U-Bahn von Rom, konturieren Räume der Wiener Albertina ebenso in höchst eigenwilliger Perspektivität wie ihren Geburtsort Loitz an der Peene, von wo sie mit den Eltern flüchten musste, und den sie – nach dem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie und nach dem Mauerfall -, als Künstlerin wiederentdeckte. Aufsicht und Untersicht, Nähe und Ferne –, der Blick der emeritierten Professorin der Universität Kiel hat seine eigenen Gesetzmäßigkeiten entwickelt.

Valeska Zabel

Im Zentrum des Werks von Valeska Zabel stand die Druckgrafik. Ganz gleich, ob die Künstlerin sich auf den Nebenwegen der Zeichnung widmete, der abstrakten Malerei, den faszinierend locker aquarellierten Farblandschaften oder den späten Ölbildern mit den Landschaftsveduten Irlands, dass sie unzählige Male bereist hat, wo sie Mitte der 90er-Jahre mit Stipendien des Arts Council of Northern Ireland sowie des Tyrone Guthrie Centres mehrere Jahre gelebt und gearbeitet hat.
Rund drei Jahrzehnte hat Valeska Zabel ihr Wissen und Können in der Druckwerkstatt des Berufsverbands Bildender Künstler im Berliner Künstlerhaus Bethanien als Mitarbeiterin und später als Leiterin der Radierwerkstatt weitervermittelt.